Ein Panorama der Sierra Nevada
Auf unseren Weg an die Südost-Küste von Spanien passierten wir die Sierra Nevada. Eigentlich handelt es sich um ein mit Schnee bedecktes Gebirge, sieht aber eher streckenweise nach einer filmreifen Steinwüste aus. Falls ihr mal in Spanien unterwegs sein, nehmt euch einfach mal ein oder zwei Tage Zeit und fahrt durch diese Landschaft. Die Felsformationen, die teilweise bis direkt in das Mittelmeer hinein reichen, werden euch umhauen. Diese Landschaft bietet einem wirklich das Gefühl, allein auf der Welt zu sein. In jedem Moment könnte Mad Max in seinem umgebauten Ford Falcon angedonnert kommen, eine Horde Endzeit-Motorrad-Rocker vor sich hertreibend.
Nun ist es verdammt schwer, ein Foto zu schießen, welches dieser gigantischen Landschaft gerecht wird. Warum dann nicht gleich 184 Fotos mit einmal machen und daraus ein Panorama erstellen. Es wäre durchaus einfacher gewesen, ein Panorama zu erstellen und mit Sicherheit wären dazu auch weniger Fotos nötig. Aber manchmal muss ein Richard tun, was ein Richard tun muss.
Wenn ihr euch das Panorama in groß anschaut, werdet ihr auf der linken Seite ein kleines Dörfchen sehen. Diese kleinen Holzhäuschen bilden nichts weiter als unsere Hollywood Westernstadt des Grauen, von der ich bereits berichtet habe. Ein hölzerner Haufen Frust, bewacht von drei Inzestbrüdern, die sich bestens darauf verstehen, dir das Geld aus der Tasche zu ziehen, um es sofort für berauschende Maßnahmen einzusetzen. Aber egal, wir waren trotzdem glücklich, hier gewesen zu sein.
So, nun der staubtrockene Teil für die Technikfans unter euch:
Das Panorama besteht aus insgesamt 184 Einzelfotos.
Ihr seht einen 180° Ausschnitt der Umgebung.
Zusammengesetzt entstand ein 980 Megapixel großes Gesamtbild.
In Originalgröße kann das Foto auf eine Fläche von 2,80 Meter x 11,00 Meter gedruckt werden.
Die Erstellung des Panoramas dauerte mehrere Stunden und belegte mehr als 60 GB an Arbeitsspeicher.
Nun belegt das Foto 2,7 GB Speicherplatz auf meiner Festplatte.
Bereits während unserer Urlaubsreise habe ich versucht, das Panorama am Laptop erstellen zu lassen. Nach über 30 Stunden Rechenzeit und zwei schlaflosen Nächten durch den dröhnenden Lüfter stürzte das System gnadenlos ab. Schade.
Und nun die große Frage: Braucht man sowas?
Nein. Ist aber auch vollkommen egal.
Ein Richard muss eben tun, was ein Richard tun muss.